Christiane Horsch geht bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich für die CDU ins Rennen. Noch ist die 49-Jährige Bürgermeisterin der VG Neumagen-Dhron, die 2012 aufgelöst wird. Der TV traf die Kandidatin in ihrem „zweiten Heimatort“ Schweich.
Christiane Horsch „Meine Wohnung in Piesport habe ich aufgegeben, in meine vorübergehende Wohnung in Trier kann man keinen reinlassen, dann treffen wir uns am besten im Schweicher Hofcafé“, hatte Christiane Horsch bei der Terminabsprache am Telefon gesagt.
Nun sitzt die Kandidatin im Café vor einer Suppe, plaudert mit Wirtin Anita Henn und wirkt dabei wie zu Hause. „Ich habe in Schweich einen Großteil meiner Jugend verbracht, und meine beste Freundin aus der Schulzeit wohnt auch noch hier“, sagt Horsch. Die Eltern hatten ein Hausboot im Hafen, dort hat sie Wasserski fahren gelernt und es in dieser Disziplin bis zur deutschen Jugendmeisterin geschafft.
Kaufmännische Ausbildung Ihre Familie stammt aus Ruwer, ihr Großvater war Polier und machte sich später mit einer Baufirma selbstständig. In dieser Firma tat Horsch ihre ersten Schritte ins Berufsleben: Sie bekam eine kaufmännische Ausbildung, weil sie später den Betrieb übernehmen sollte. Aber dann entschied sie sich für das Jurastudium. Vor dem zweiten Staatsexamen kam dann die Tochter – heute 21 Jahre alt. Statt zurück ins Studium begann sie beim Rechtsamt der Stadt Trier – „Dadurch bin ich in den Verwaltungsberuf geraten.“ Eine Grunderfahrung, die ihr half, 1997 Kanzlerin der FH Trier zu werden, bis es 1999 noch eine Stufe höher hinaufging: Christiane Horsch wurde Trierer Wirtschaftsdezernentin , nachdem sie zuvor der CDU beigetreten war.
„Ich bin aber kein Parteisoldat, man hat mich damals wegen meiner Qualifikation ausgesucht“, sagt Horsch. Acht Jahre lang leitete sie das Dezernat mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, bis es 2007 unter Oberbürgermeister Klaus Jensen aufgelöst wurde. Da traf es sich gut, dass gleichzeitig die VG Neumagen-Dhron ihre Bürgermeisterstelle neu ausschrieb.“ Horsch bewarb sich und ging bei der Bürgermeisterwahl 2007 als Siegerin hervor. Leicht sei ihr die neue Aufgabe anfangs nicht gefallen, denn „die Gemeinden waren zerstritten, viele Mitarbeiter gegangen, Investitionen für Schulen, Feuerwehren und Werke waren liegengeblieben.“ Und schnell sei dann auch das Thema „Auflösung der Verbandsgemeinde Neumagen-Dhron“ aufgekommen. Bald habe festgestanden, dass sich die kleine VG im Zuge der Kommunalreform nicht würde halten können. Horsch: „Früh wurden die Bürger eingebunden, man muss den Menschen die Wahrheit sagen.“
Am 1. Januar 2012 kommt das Aus, und die Bürgermeisterin hat sich „freiwillig vorzeitig um ihren Job gebracht“. Nun hofft sie auf die Wahl am 25. September und meint: „Nach 16 Jahren kann ich den Beruf, und ich mag diese Arbeit, auch wenn sie eine 70-Stunden-Woche bringt.“ Die Wahl sehe sie sportlich, sagt die Kandidatin, die als Hobbys Radfahren, Bergurlaub, Gartenarbeit, Kochen und Fußballgucken nennt.